Kabelwissen

Vor- und Nachteile von Glasfaserkabeln

By 27. August 2020 No Comments

Alle Vorteile und Nachteile von Glasfaserkabeln

Sie sind noch nicht überzeugt von einem Glasfaseranschluss oder der Umrüstung auf Glasfaser? Hier finden Sie alle Vorteile von Glasfaserkabeln auf einen Blick.

Vorteile von Glasfaserkabeln

Schnelle Übertragungsraten

Datenraten von bis zu 1000 Mbit/s, also 1 Gbit/s, im Download und um die 200 Mbit/s im Upload sind heute gängig. Mit Glasfaserleitungen lassen sich Signale mit höheren Frequenzen übertragen. Dadurch sind mit Glasfaserkabeln wesentlich höhere Bandbreiten möglich, als mit Kupferkabeln. Singlemode-Glasfasern bieten dabei die größte Übertragungskapazität.

Unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störeinflüssen

Die Signalqualität eines Kupferkabels kann unter anderem durch nicht kontrollierbare elektromagnetische Störeinflüsse sehr stark in seiner Leistung beeinträchtigt werden. Diese können entstehen, wenn die Kupferverbindung parallel zu anderen Versorgungsleitungen verlegt wurde. Äußere Störeinflüsse sind bei einem Glasfaserkabel nahezu ausgeschlossen. Die Beschaffenheit der Leiter und das Material (Glas oder Kunststoff) übertragen Licht und sorgen dafür, dass keine elektronischen Ströme von außen die Übertragungsrate beeinflussen. Diese Immunität gegenüber den äußeren Einflüssen sorgt dafür, dass die Glasfaserverbindungen ohne Probleme in der Nähe von Hochspannungsleitungen, Industriegeräten oder elektronischen Versorgungsleitungen aller Art verlegbar sind und keine Probleme bei der Datenübertragung aufkommen werden.

Keine Übertragungsverluste bei Temperaturschwankungen

Im Gegensatz zu einem Kupferkabel, welches seine Widerstände bei schwankenden Temperaturen verändert, verhält sich eine Glasfaserverbindung Temperaturveränderungen gegenüber sehr neutral und unempfindlich. Aufgrund dieser Eigenschaft werden Lichtwellenleiter mittlerweile in Gebieten mit kritischen Temperaturverhältnissen verlegt und eingesetzt.

Keine Beeinflussung durch benachbarte Fasern oder Verbindungen

Da das optische Signal, welches durch den Lichtwellenleiter gesendet wird, den Leiter erst am Ende der Übertragungsstrecke verlässt, lassen sich diese optischen Signale nicht von benachbarten Fasern beeinflussen. Heißt übersetzt: es können ohne Probleme mehrere Glasfaserverbindungen, auch in mehreren Leitungsbündeln, nebeneinander verlegt und gleichzeitig betrieben werden. Die optische Signalübertragung lässt sich nicht von elektromagnetischen, äußeren Einflüssen beeinflussen und verhält sich im Bezug zur Übertragungsqualität unproblematisch.

Abhörsicher

Ein wichtiger Vorteil eines Glasfaserkabels ist Abhörsicherheit, die jedes Glasfaserkabel mit sich bringt. Die optischen Signale, die innerhalb des Lichtwellenleiters übertragen werden, senden keine elektromagnetischen Felder aus und sind dementsprechend von außen nur mit einem hohen Aufwand und großem, technischem Fachwissen angreifbar. Ein Spionagegerät müsste beispielsweise direkt im Kabel oder am Kabelende angebracht werden, was aber wiederum die Leistung des Lichtwellenleiters beeinflussen würde und entsprechend festzustellen ist.

Mehrere Kunststoffummantelungen zum Schutz der Glasfaser

Um witterungsbedinge Störeinflüsse von außen ausschließen zu können, wird eine Glasfaserleitung bei der Herstellung mit mehreren Kunststoffummantelungen ausgestattet. Der innere Kern (core – die Glasfaser an sich) wird von einem Mantel geschützt (cladding), der wiederum eine Schutzbeschichtung bekommt (coating und/oder auch buffer genannt). Um das große Ganze nochmals zu schützen, wird noch die äußere Hülle (jacket) angebracht. Durch diesen mehrfachen Schutz, kann ein Lichtwellenleiter auch problemlos in einer Erdmuffe oder Leerrohren, die im Boden verlegt sind, eingezogen werden ohne einen Signalverlust befürchten zu müssen. Auch witterungsbedingte Einflüsse, die eine Signalübertragung in seltenen Fällen nur marginal beeinflussen können, werden durch die mehrfache Ummantelung nahezu ausgeschlossen.

Wertsteigerung

Mit einem Anschluss an das bestehende Glasfasernetz oder einer bereits fest installierten Glasfasernetzwerkstruktur steigern Sie nachhaltig den Wert Ihrer Immobilie. Mit diesem zukunftssicheren und modernen Anschluss werden sie kurz-, mittel- und langfristig deutlich wettbewerbsfähiger aufgestellt sein, als andere Mitbewerber.

Stabile Datenübertragung

Der größte Vorteil einer Glasfasernetzwerkstruktur ist, dass alle Nutzer der gleichen Leitung durchgehend die gleiche Leistung erhalten. Ob im Büroalltag, beim TV-Streaming oder im HomeOffice – bei einer üblichen Kupferleitung treten früher oder später spürbare Veränderungen innerhalb der Performance auf. Mit einer FFTH (Fiber to the Home)-Glasfaserverbindung sind sie zukunftssicher ans Netz angeschlossen und können sich auch zu den Kernzeiten auf eine stabile Verbindung verlassen.

Umweltfreundlich

Ein Verteilnetz auf Glasfaserbasis ist mit rein passiver Technik realisierbar. Das heißt, dass diese Technik ohne aktive Komponenten auskommt und nur beim Kunden und in der Vermittlungsstelle eine eigene Stromversorgung gesichert sein muss. Dementsprechend benötigt ein Glasfasernetz 5x weniger Energie als ein herkömmliches Kupfernetz, um den Datenfluss zu bewältigen. Dazu erzeugt ein Glasfasernetz durch die Übertragung der optischen Signale keine elektromagnetischen Strahlungen und gilt im Vergleich zu einem Kupfernetz als deutlich umweltfreundlicher.

Langfristig die günstigste Lösung

Auch wenn viele Kunden und Personen sich anfänglich von den Preisen einer Glasfasernetzstruktur oder einem Glasfaseranschluss blenden lassen – langfristig gesehen ist Glasfaser die günstigere Lösung. Der Ausbau der Glasfasernetze schreitet immer weiter voran und wird das traditionelle Kupfernetz irgendwann komplett ablösen. Darüber hinaus ist eine Glasfaserverbindung im vollen Betrieb deutlich verlässlicher als eine Kupferverbindung und unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen. Darüber hinaus ist noch zu erwähnen, dass der Wartungsaufwand deutlich geringer ausfällt und ein Glasfaserkabel eine sehr lange Nutzungsdauer aufweist. Wer sich jetzt darüber Gedanken machen muss, ob er sein Unternehmen mit einer neuen Netzwerkstruktur ausstattet oder seine Immobilie zukunftssicher aufstellen will, sollte sich zumindest mit der Option „Glasfaser“ auseinandersetzen.

Geringe Leitungsdämpfung auch bei hohen Frequenzen

Bei der optischen Signalübertragung wird das Lichtsignal innerhalb des Glasfaserkabels übertragen. Diese Methode der Übertragung weist einen sehr geringen Signalverlust auf und wird deshalb über große Entfernungen hinweg eingesetzt. Bei dieser Übertragungsart müssen zudem keine Verstärker oder Signalaufbereiter wie bei einer Kupferleitung eingesetzt werden – die Lichtwellenleiter können bei hohen Übertragungsraten ohne Verstärker Distanzen von ca. 40 Kilometern überbrücken ohne einen Signalverlust zu erleiden.

Nachteile von Glasfaserkabeln

Empfindliche Beschaffenheit

Wie der Name schon sagt, besteht ein Glasfaserkabel im Inneren aus Glas – oder je nach Herstellungsart aus Kunststoff. Das macht es in seiner Beschaffenheit so empfindlich, dass es bereits bei zu starker Krümmung in den Fasern brechen kann. Ein Bruch der Faser kann somit erst bei der Messung festgestellt werden und hat dann eine Reparatur zur Folge. Eine Bruchstelle in einem Lichtwellenleiter ist zwar reparabel und schnell durchgeführt – die Leistung der Datenübertragung wird an dieser Stelle aber leider beeinträchtigt. Dementsprechend muss ein Glasfasertechniker beim Montieren von Lichtwellenleitern deutlich vorsichtiger agieren, als beim Montieren eines Kupferkabels.

Keine Stromübertragung möglich und Umwandlung der Signale notwendig

Licht eignet sich wunderbar zur Informationsübertragung. Wenn es jedoch darum geht diese Lichtimpulse zwischen zu speichern, steht man vor einem Problem. Bei der Nutzung von Glasfaserkabeln muss immer eine Signalumwandlung zwischen optischer und elektrischer Signale stattfinden. Hierfür helfen optische Übertragungssysteme und/oder ein Signalumwandler. Mit einem üblichen Kupferkabel ist es zudem nicht möglich Strom zu übertragen. Ein Glasfaserkabel eignet sich in seiner Beschaffenheit nur für eine optische Signalübertragung.

Glasfaserkabel ist teurer als Kupferkabel

Bessere Qualität ist immer mit höheren Kosten verbunden. Der Anschaffungspreis für Glasfaser schreckt viele Kunden und Personen anfangs ab – wer sich aber mit den Vorteilen und der Langlebigkeit eines Lichtwellenleiters auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass er mit einem Glasfaserkabel in die Zukunft investiert. Die genauen Preise für eine Glasfasernetzstruktur oder die Verlegung eines Fiber to the Home Anschlusses (FFTH) erfragen und besprechen Sie am besten direkt bei Ihrem Fachmann.

Konfektionierung der Kabelenden

Um zwei Glasfaserkabel miteinander zu verbinden, müssen diese verspleißt werden. Dazu müssen die zu spleißenden Enden entsprechend abgekantet und poliert werden. Hierfür sind Fachkenntnisse und das entsprechende Werkzeug die Voraussetzungen, um die Enden in höchster Qualität miteinander zu verspleißen, damit die bestmöglichen Übertragungsraten erzielt werden können.

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